DYNAMISCHES PARKLEITSYSTEM

Fast wie in der Großstadt

Neues Parkleitsystem in Bernkastel-Kues: Zwei Anzeigetafeln informieren über freie Plätze in der Tiefgarage.

Der Entwickler Dieter Hoffmann (links) und Bürgermeister Herr Dipl.-Ing. Wolfgang Port nehmen das neue Parkleitschild mit digitaler Anzeige der freien Plätze im Parkhaus am Alten Bahnhof in Augenschein.

BERNKASTEL-KUES. Was Autofahrer sonst nur aus Großstädten kennen, gibt es seit einigen Tagen auch in Bernkastel. Zwei Schilder mit Digitalanzeige zeigen den Besuchern der Doctorstadt künftig die Zahl der freien Plätze im Parkhaus am Forum Alter Bahnhof in Kues an.

 
Wer in den vergangenen Tagen aus Richtung Andel oder dem Burgbergtunnel kommend mit dem Auto nach Bernkastel hereingefahren ist, wird erstaunt bemerkt haben, dass in der Doctorstadt ein Parkleitsystem in Betrieb genommen wurde, das sonst nur in größeren Städten wie Trier oder Koblenz installiert ist.

Standorte: Schanzstraße und Saarallee

An der Schanzstraße wird auf einer digitalen Anzeigetafel auf die Zahl der freien Plätze in der Tiefgarage am Forum Alter Bahnhof hingewiesen. Seit Mittwoch ist diese Anzeigetafel in Betrieb, eine zweite in der Saarallee im Stadtteil Kues soll in den nächsten Tagen funktionsfähig sein.

Doch im Vergleich mit anderen Parkleitsystemen weist die „Spezialentwicklung für Bernkastel-Kues“, wie es Stadtbürgermeister Wolfgang Port scherzhaft formuliert, einen gravierenden Unterschied auf. Die Signalübermittlung erfolgt nicht über Kabelleitungen, sondern drahtlos per Funk. Das heißt: Wenn im Parkhaus ein Auto über die Kontaktschwelle fährt, wird dieser Impuls in den Technikraum der Tiefgarage weitergeleitet. Von dort wird das Signal über eine auf der Tiefgarage montierten Antenne per Funk an die beiden Anzeigetafeln übermittelt.

Entwickelt wurde dieses moderne System von der Elektrotechnik Firma Dieter Hoffmann, einem mittelständischen Handwerksunternehmen aus Bernkastel-Kues. „Ein drahtlos funktionierendes Parkleitsystem ist meines Wissens zurzeit einzigartig in Deutschland“, sagt der mit mehreren Innovationspreisen ausgezeichnete Jungunternehmer. „Keine laufenden Kosten für die Anmietung von Kabelleitungen bei der Telekom und keine Kosten für Erdarbeiten, um die Kabelleitungen zu verlegen“, nennt Hoffmann die Vorzüge seines Systems.

„Zudem können wir relativ preisgünstig die Zahl der Anzeigetafeln aufstocken“, zieht Dipl.-Ing. (FH) Markus Ruf, Leiter des städtischen Bauhofs, bereits jetzt eine Erweiterung des Parkleitsystems in Erwägung.

Die Empfangseinheit im Schild.

Der Stadtbürgermeister sieht in der Einrichtung des dynamischen Parkleitsystems eine „sinnvolle Investition“. „Schließlich haben wir keine Tiefgarage gebaut, damit sie keiner findet“, sagt Port. Die Schilder würden zur besseren Belegung des Parkhauses beitragen, sagt Port und setzt darauf, dass künftig vornehmlich Touristen verstärkt die Tiefgarage in Kues ansteuern werden. Die beiden Tafeln mit der dynamischen Restplatzanzeige sind aber nur ein Teil des neuen Parkleitsystems in Bernkastel-Kues. Seit einigen Wochen weisen 50 weitere Schilder den Weg zu den zwei Großparkplätzen und der Tiefgarage in der Doktorstadt. Die Piktogramme lotsen Autofahrer in drei Farben entweder zur Tiefgarage (grün), zum Kueser Nikolausufer (gelb) und zum Moselparkplatz Bernkastel (rot). „Bereits an den Ortseingängen informieren Schilder über die Lage der drei großen Parkplätze. Und wenn ein Parkplatz überfüllt sein sollte, weisen am Ausgang Schilder auf die beiden anderen Großparkplätze hin“, erklärt Bauhofsleiter Ruf das Bernkastel-Kueser Parkleitsystem.

Die Steuereinheit im Parkhaus „Forum am Bahnhof“.

Schnelle Umsetzung und geringere Kosten als ursprünglich veranschlagt, das sind zwei Punkte, die der Stadtbürgermeister bei der Realisierung des Parkleitsystems besonders herausstellt. Denn nur knapp zwei Monate nach der Bestätigung durch den Stadtrat verfügt Bernkastel-Kues seit dieser Woche über ein funktionsfähiges Parkleitsystem.